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Schlagwort-Archiv: Tacitus

Verethragna

01 Montag Aug 2016

Posted by WS in Allgemein, Anthropologica, Mythologica

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Schlagwörter

Götterbild, Jagd, Mythos, Tacitus

Wolfgang Sofsky
Verethragna

verethragna

Er ist schwerbewaffnet, strotzt vor Kraft und bringt stets den Sieg. Seine Potenz ist unermeßlich, aber er hat auch die Fähigkeit, Verletzte zu heilen. Er ist schneller als der Wind, und er vermag sich in mächtige Tiere zu verwandeln, in einen Bullen mit goldenen Hörnern, einen Bären, ein Kamel oder einen Schimmel mit Ohren aus Gold. Er beherrscht das Feuer, das den Sieg bringt, und er regiert den Planeten des Krieges. Aber Verethragna ist auch ein großer Jäger, der die Menschen mit Fleisch versorgt. Unweit des Berges Sanbulos weit hinter Ninive, dessen Lage  indes bis heute nie genau zu bestimmen war, wurde er unter dem Namen Hercules verehrt. Zu einer bestimmten Zeit „mahnt er die Priester durch ein Traumbild, Pferde zur Jagd zu rüsten und neben dem Tempel bereitzustellen. Sobald man den Pferden die mit Pfeilen gefüllten Köcher aufgeladen hat, rennen sie durch den Wald, und erst bei Nacht, wenn die Köcher leer sind, kehren sie mit heftigem Schnauben zurück. Der Gott zeigt, wiederum in einem nächtlichen Gesicht, wo er die Wälder durchstreift habe, und überall findet man das erlegte Wild“ (Tacitus, Annalen XII, 13).

© W.Sofsky 2016

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Tacitus: Sturz in die Knechtschaft

31 Sonntag Jul 2016

Posted by WS in Allgemein

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Schlagwörter

Herrschaft, Knechtschaft, Tacitus

Wolfgang Sofsky
Tacitus: Sturz in die Knechtschaft

tacitus

Die „Annalen“ des römischen Menschenbeobachters Tacitus lassen sich unschwer als Geschichte der Knechtschaft unter den Kaisern des ersten Jahrhunderts n.Chr. lesen. Nach dem Tod des Augustus begann das Regime des Tiberius mit der Ermordung des Postumus Agrippa. Der neue Kaiser gab ob dieses Vorfalls vor dem Senat keine weitere Erklärung ab. Dem Centurio, welcher die Tat vollbracht hatte, gab er den Bescheid, er habe keinen Befehl erteilt und jener müsse sich vor dem Senat selbst rechtfertigen. Tiberius lag es fern, die Macht des Principats dadurch zu schmälern, daß er alles vor den Senat bringe.

„Denn der Grundsatz jeder herrscherlichen Gewalt sei es, daß ein Rechenschaftsbericht nur dann in Ordnung sei, wenn er allein dem Herrscher erstattet werde.

Aber in Rom stürzte sich alles in die Knechtschaft: Konsuln, Väter, Ritter. Je höher sie standen, um so falscher und eilfertiger traten sie mit verstellter Miene auf, und um nicht über den Tod des alten Princeps Freude oder bei dem Regierungsantritt des neuen zu große Trauer zu verraten, zeigten sie ein Gemisch von Tränen und Freude, Klagen und Schmeichelei. Die Konsuln Sex. Pompeius und Sex.Appuleius“ waren die ersten, die den Treueid auf Tiberius Caesar leisteten. In ihre Hände legten dann Seius Strabo und G.Turranius, jener als Befehlshaber der Prätorianerkohorten, dieser als Präfekt der Getreideversorgung, den Eid ab Ihnen folgten der Senat, das Militär und das Volk. Denn alle Amtshandlungen ließ Tiberius durch die Konsuln einleiten, als ob die alte republikanische Verfassung noch bestünde und er selbst unschlüssig wäre, ob er die Zügel der Regierung persönlich übernehmen solle. Auch das Edikt, durch das die Väter in die Kurie berief, erließ er nur als Inhaber der tribunizischen Macht, die er unter Augustus erhalten hatte. Edikt war in einer knappen Form und in einem recht zurückhaltenden Ton abgefaßt: hinsichtlich der letzten Ehren seinen Vater wolle er den Senat befragen; er übe die Totenwache aus, und dies sei das einzige öffentliche Amt, das er für sich in Anspruch nehme. Und doch hatte er nach dem Tode des Augustus den Prätorianerkohorten die Parole als Imperator ausgegeben; die Wachen zogen in Waffen auf, und auch alles übrige trug das Gepräge eines fürstlichen Hofes; Militär bildete das Geleit zum Forum, Militär zu der Kurie. Er schickte schriftliche Erlasse zu den Heeren, als ob er das Principat angetreten habe; nirgends zeigte er Hemmungen, außer wenn er im Senat sprach… Auch auf seinen Ruf nahm er Rücksicht, indem er lieber den Anschein erwecken wollte, von dem Gemeinwesen berufen und auserwählt zu sein, als durch das Ränkespiel einer Frau und die Adoption eines Greises sich eingeschlichen zu haben. Später erkannte man, daß er die Rolle des Zaudernden auch zu dem Zweck gespielt habe, in die Gesinnung der adeligen Kreise Einblick zu gewinnen. Denn die Worte, die er hörte, und die Mienen, die er sah, pflegte er in seinem Innern zu verbergen und als Verbrechen zu mißdeuten.“ (Annalen I,6-7).

Etwaige Parallelen zur gegenwärtigen Transformation der türkischen Republik in ein Sultanat sind keineswegs zufällig. Da ist die Restfassade der alten Institution, des Parlaments, die Berufung auf Volkes Wille, die Konzentration der Macht, und da sind die Treueschwüre jener, die noch nicht in den Kerkern verschwunden sind.

© W.Sofsky 2016

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