Editorial

Das Holbach-Institut wurde im März 2016 gegründet. Es fördert die Auseinandersetzung mit allen Formen der Macht, der Religion, Ideologie und Illusion. Sein Hauptgeschäft ist die Kritik. Das Institut trägt den Namen des deutsch-französischen Aufklärers, Enzyklopädisten, Universalgelehrten, Philosophen und Atheisten Paul Thiry d´Holbach. Sein Werk bietet neben einer Metaphysik der Natur auch eine philosophische Anthropologie der Leidenschaften und Moral sowie eine vehemente Kritik der Macht, der Religion und Gesellschaft. Die Aufgaben des Instituts liegen jedoch weniger im Bereich der Philologie oder der Textauslegung. Vielmehr werden im Geist der „Coterie holbachique“ Themen in Politik und Kultur in freier Form behandelt. Neben konzeptioneller Forschung zählen zu den Aktivitäten des Instituts daher auch Kommentare zu aktuellen Begebenheiten sowie die Dokumentation akuter Ein-. Aus- und Fundfälle. Das Institut versteht sich in der Tradition einer ungeteilten, umfassenden, radikalen Aufklärung, die jedoch – belehrt durch historische Erfahrung – Hoffnungen auf einen Fortschritt des Gattungswesens, der Geschichte und Gesellschaft nicht teilt, Möglichkeiten einer energischen und gezielten Aufhellung einzelner Dunkelfelder jedoch nicht von vornherein ausschließt. Die Blog-Adresse des Instituts „Aufklärungen“ lautet: http://www.holbachinstitut.wordpress.com.

Der Autor:

Wolfgang Sofsky, Prof., Dr., 1952 in Kaiserslautern geboren. 1993 Geschwister-Scholl-Preis, 2015 Holbach-Preis. Ausgewählte Werke: Die Ordnung des Terrors (1993), Traktat über die Gewalt (1996), Zeiten des Schreckens. Amok, Terror, Krieg (2002), Einzelgänger. Erzählungen (2013), Weisenfels. Roman (2014), Todesarten. Bilder der Gewalt (2015), Prinzip Sicherheit (2016), Lautlos. Kurze Geschichten (2017), Denkbilder (2017), Koalitionen (2017), Privatheit (2018), Laster. Gesichter der Unmoral (2018), Luftgeister (2019), Macht und Stellvertretung (2019), Mysons Gelächter (2020). Seine Bücher wurden in über zehn Sprachen übersetzt.